Gundi-Forum

In der Dresdner Neustadt steht die Ruine einer Kirche. 1945 durch Bomben getroffen, in den 60er und 90er Jahren von den Trümmern befreit, wird dort seit 20 Jahren in wärmeren Monaten Theater gespielt. Ein gläsernes Dach schützt die Leute drinnen vor Regen und lässt die draußen drumherum abends in den Schlaf kommen.
Vom Himmel war in den letzten Stunden des längsten Tages im Jahr 2018 eine Gemeinde zu schauen, gesungen wurden Lieder von Gundi im Gedenken an seinen 20.Todestag. Holger trug seine Version vom Vater erstmals vor und damit war schon mal ein Lied für das Projekt 2.CD von HUDERICH im Kasten.
Auch am ersten Maisonntag des Jahres 2019 schien die Abendsonne auf das mit gut 200 Menschen gefüllte Kirchenschiff.
Vor dem schlichten Holzkreuz im Halbrund des Chorabschlusses warteten die Instrumente auf die Musikanten und ein hölzernes Pferdchen mit frisch gepressten CDs im Karren auf Liebhaber.

Mit‘m Lied aus Iris Akkordeon aus regionaler Produktion soll nun das Volksliederfest sein. Wie ein Freund erinnert Reimar an den Geburtstag von Karl Marx mit „An allem ist zu zweifeln“, denn es kommt der Tag. Auf ihrer Geige zupft Karin hinein in eine kleine leise Traurigkeit, die bleibt nachdem vor 30 Jahren der Krieg aus war. Der Duft von Levkojen, die Mike Wappler für den guten CD-Ton danken werden, zieht, weisstdunoch, herüber und im Zwischentext Berta mit ihrem Benz nach haus als Pionierin des Automobilbaus, geboren am 3.Mai und 1944 am 5.Mai verstorben.
Die Tauben landen redensartlich, als Gäste Renate am Cello und Matthias mit einer weiteren Geige die Melodie von Alfons Förster zu Gundis Text meine Hände einstreichen.
Owehoweh, Reimar stoppte die Maschinen der sozialen Marktwirtschaft (Ludwig Erhards Todestag gab die Wörter und Gretl später auch) und ging auf die Suche, die ich liebe und fand den namensgebenden Kirschenbaum, unter dem im Booklet der neuen CD die 5 HUDERICHs liegen: Zwei Frauen und drei Männer, die in ihrer Neigung zu Gundis Schaffen sich seit Jahren die Zeiten zum Üben und Vortrag neben dem beruflichen Wirken als Ingenieur, Pädagoge/in, Pfleger/Musiktherapeut und Apothekerin und den familiären Pflichten nehmen. Am Kindergartentor fahren sie abends vor und finden wieder das Vögelchen. Eines der insgesamt 15 Kinder der Gruppe ist auf der CD im Lied Linda zu hören und der Bassist Thomas sorgt sich beruflich um Dutzende mehr.
Die Lieder macht ja nischt, scheißspiel, morgen morgen, gras, männer und frauen, und mußt Du weinen sowie brunhilde sind auf die erste CD Zaungucker gepresst. Wer die zukunft, kann mich nicht erinnern, das hochzeitslied, ich mache meinen Frieden und weiteren Text zu Leine los von HUDERICH hören will, sollte eines der nächsten Konzerte besuchen, worauf sicher mit mir weitere Zuhörer bereits ungeduldig warten wie Robinson Crusoe auf Freitag (sein Schöpfer Daniel Defoe ist bereits vor 288 Jahren verstorben). Dann gibt es auch neue Zwischentexte, aber bis es Tag wird und vonwegen ist da irgendwer „Kannst Du nicht schlafen, mach Dir nichts draus, ich such die alte Kasette raus und wir hören Gundermann ...“

P.S. CD erhältlich über HUDERICH-Email (siehe links @reimar) und sicher demnächst am Verkaufsstand des Vereins

Wir spielen mal wieder im Dixiebahnhof Weixdorf: am Samstag, dem 22.02.2020 um 20 Uhr.
Wer kommen will, sollte sich vorher um Tickets kümmern; unsere letzten Konzerte dort waren immer ausverkauft.