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Altenhofer Liedersommer MFG Berlin (allgemein)

verfasst von hausi(R), 23.08.2008, 18:03

„Sieh nach vorne, spricht der Teufel…“ (Teil1)
war das Motto des diesjährigen 5. Altenhofer Liedersommers, zu dem sich Künstler und Freunde in Gedenken an „Gundi“ Gunder-mann am Ufer des Werbelinsees zusammenfanden. Das am Wochenen-de leider daraus auch Wasserspiele wurden, tat dem Inhalt der Veranstaltung keinen Abbruch.
Schon die Fahrt zum See war eine feuchte Angelegenheit – aber nur für’s Transportmittel. Der besorgte Blick von Günter (Ver-anstalter) war demzufolge auch nicht ganz unbegründet –kommen bei diesem Wetter überhaupt Leute?
Und sie kamen und keiner musste es bereuen. Der Freitag war zwar eher den leisen, aber dennoch virtuosen Tönen von Sonni Thet (Bayon) gewidmet, der es wieder exzellent verstand, seine Gäste zum träumen zu bringen. Die anschließende Lesung von Klara Johanna Lakomy mit dem Einstieg der Frage in Richtung Olympia und Leistungssport wäre bestimmt für alle ein Genuss geworden, wenn für sie ein Mikro vorhanden gewesen wäre, da sie leider mit der Distanz der Lesung immer leiser wurde. Die Reaktion der vorderen Reihen (alle unterm Regendach) zeigte jedoch, dass der Inhalt mehr als ansprechend war. Das unser Freund Haase zum diesem Zeitpunkt mit dezenten Hupen eintraf, war neben dem Regen auch nicht störender.
Dafür spielte dann Haase den Rest des Abends bei Regen gemein-sam mit allen Gästen rund um ein stark rauchendes Feuer Lieder von Gerhard Gundermann. Und wie es der Zufall wollte, waren am Lagerfeuer hervorragende Gesangstimmen und Instrumentalisten, welche zu später Nachtstunde sich zu einer exzellenten und virtuos klingenden Session vereinigten. Ein gelungener Abend und Einstieg in den Liedersommer, welcher sich am nächsten Tag qualitativ unter dem Stern der traditionellen Verleihung des Liederpokals Brunhilde 2008 fortsetzte.
Abgesehen von der Tatsache unterschiedlicher Anfangszeiten und das wir zu spät waren, war schon die Eröffnung durch Paul Bartsch & Band aus Halle für die noch zahlreicher erschienenen Besucher ein textlicher und musikalischer Genuss, welches man an der Reaktion eines doch fachkundigen Publikums erkennen konnte. Seine gesungenen Geschichten mit den locker hingewor-fenen Zwischengeschichten überzeugten alle dabei gewesenen und ohne Zugabe ging’s nicht ab. Der eigentlich als Übergang für die Umbaupausen gedachte Surfpoet Tube (Tobias Herre) entpupp-te sich als alles Andere, als eine Überbrückung. Es war die qualitative Steigerung der Spannungskurve dieser Veranstal-tung. Mit gekonnt gedrechselten Sprachbauten bewegte er sich durch den Alltag und durch so was profanes, wie Arbeit mit ih-ren Hürden. Irgendwie schienen alle den Poeten Tube zu verste-hen. Ergänzt oder weitergeleitet wurden diese sprachlichen Ausflüge durch provokante Texte und gekonnt schräge Gitarren-klänge, begleitet mit einer rauen Stimme von Marc-Uwe Kling, der noch konkreter seinen Finger in unsere gesellschaftlichen Wunden legte – nein, nicht legte, er bohrte, teilweise hart an der Grenze der Akzeptanz des Publikums, auch wenn er die Kurve zur normalen Sprache schnell wieder fand.
Die Fortsetzung dieses Abends wurde dann sprachlich etwas mil-der, aber nichts desto Trotz unkonkreter. Die Töne etwas lei-ser mit der leicht erkälteten Stimme von Barbara Thalheim, Jean Pacalet am Akkordeon und Freunden sorgte einen Moment für einen leichten Ruhepol vor den gemeinsamen Projekten mit Haase & Band. Erst dachte ich, so richtig passen diese zwei Stimmen nicht zusammen – sie harmonisieren nicht miteinander. Das war aber nur ein wirklich winziger Moment, bis die Technikeinstel-lung wieder stimmte. Es war dann auch bestimmt der Höhepunkt des
Abends, welchen erst Barbara Thalheim und danach Haase & Band in Szene setzten.
Das mich persönlich die Texte von Bartsch und die Provokanz von Tube und Kling mehr inspirieren, ist rein subjektiv und hat nichts mit der wirklich hervorragenden inhaltlichen Quali-tät der beiden Abende zu tun, die ausgezeichnet war.

Am Sonntag-Vormittag eröffnete nicht nur ein Nieselregen den Ausklang des 5. Liedersommers, sondern vielmehr der umfassend als Gitarrist, Komponist, Liedermacher, Texter und Sänger be-kannte KO (Jörg Kokott) mit einem einstündigen Kinderprogramm. Dieser schaffte es tatsächlich gegen Ende des Kinderliedpro-gramms den Regen von dannen ziehen zu lassen und KO´s beflü-gelnder Auftritt erschien nicht nur als ein Genuss für die ganz Kleinen.

 

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