Vereinstreffen (allgemein)
Und hier Pressebericht Nr. 2 - mit Grüßen
Lutz
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Autor: Sascha Klein
in: Lausitzer Rundschau Kultur vom 23.06.08
Hoyerswerda gedenkt Gundi mit Fest-Wochenende
Ein Spektakel für den «Engel über dem Revier»
Es ist ein «Spectaculum» gewesen, an dem Gerhard Gundermann seine Freude gehabt hätte: Aus Anlass seines zehnten Todestages und des 30. Geburtstages des Liedtheaters Brigade Feuerstein haben am Wochenende Gundermanns Familie, Freunde und Mitstreiter ein Spektakel auf der Bühne der Hoyerswerdaer Kulturfabrik (Kufa) zelebriert. «Gundi» hatte einen Blick auf sie: In jeder Ecke zeugten Plakate mit seinem Konterfei von seiner Anwesenheit. Er spielte den «Engel über dem Revier».
Es ist, als sei ihre Trennung keine 20 Jahre her, als läge das jüngste Programm der «Brigade Feuerstein» gerade ein paar Wochen zurück.
Doch eines hat sich verändert. Einer fehlt. Noch vor zehn Jahren war er dabei, hat sich gefreut an der alten Verbundenheit, an den alten Liedern. An diesem Wochenende hat Gerhard Gundermann seinen Feuersteinen in der Kufa nur zuschauen können – von oben. Und noch eines hat sich verändert: «Die jungen Mädels hinterm Kellertresen sind heute süße Großmütter», sagte Alfons Förster, der erstmals seit 19 Jahren wieder mitspielte.
Doch die Brigade spielte, sang und tanzte ausgelassen, als ob sie es «Gundi» noch einmal beweisen wollte. Da standen Conny Gundermann und Elke Förster auf einer Leiter mitten auf der Bühne und spielten Szenen aus «Eine Sehfahrt, die ist lustig» – und diejenigen, die die Gruppe bereits vor 25 Jahren in den Sälen und auf den Straßen Hoyerswerdas erleben konnten, hatten den Eindruck, die Zeit sei für einen Abend stehengeblieben. Ganz und gar nicht «armselig, traurig und klein» sangen sie drei Stunden lang und verwandelten die Kufa in das altbekannte und beliebte Liedtheater.
Den zweiten Teil des Gundermann-Wochenendes kreierten am Samstag Feuerstein Bernd Nitzsche und der Niederländer Johan Meijer, der seit mehr als drei Jahren Songs des Lausitzer Liedermachers in seiner Heimatsprache singt und damit Erfolg hat. Er hat vor Kurzem eine CD mit 17 Stücken auf den Markt gebracht und beweist, dass «Gundi» auch auf niederländisch wenig von seiner Kraft und seinem Gefühl verliert. Nur an manchen Stellen musste Meijer umschreiben, denn mit Problemen der Lausitzer Bergleute können die meisten Holländer nur wenig anfangen.
Während Johan Meijer am Samstagabend den eher stilleren Part mit Liedern wie «Kommen und gehen» oder «Fliegender Fisch» bestritt, bewies Bernd Nitzsche einmal mehr, dass er derjenige ist, der Gundermann am besten interpretieren kann. Wahrscheinlich kann dies auch nur einer, der mehr als 20 Jahre an «Gundis» Seite zugebracht hat, und der weiß, wie der mitunter schwierige Bergmann getickt hat. Gemeinsam mit seiner Band, Detlef und Martin Kotte sowie Ulli Ulbricht, brannte Nitzsche ein Feuerwerk ab, zeigte alle Facetten, die ein Gundermann zu bieten imstande war – ob das rockige «Halte durch» , das verspielte «Niemandsland» oder das sentimentale «Engel über dem Revier» .
Doch auch abseits von Gesang und Spiel war Gerhard Gundermann allgegenwärtig.
Dutzende Bilder aus drei Jahrzehnten prangten an den Wänden der Kufa und bildeten schmerzlich ab, wie sehr der «singende Baggerfahrer» fehlt, wie sehr er vermisst wird. Seine Texte und seine Sprüche sind auch zehn Jahre nach seinem Tod noch so erschreckend aktuell, als wären sie ihm erst gestern der Feder entsprungen. Schon deshalb lohnt es sich, ihn in guter Erinnerung zu behalten.
Genau das war Gundermann wichtig: gehört zu werden.
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- Vereinstreffen - hausi
, 27.06.2008, 00:21
- Vereinstreffen - Lutz K.
, 28.06.2008, 20:18
- Vereinstreffen - Lutz K.
, 28.06.2008, 20:21
- Vereinstreffen - Pfeffi
, 01.07.2008, 19:17
- Vereinstreffen - Lutz K.
- Vereinstreffen - Lutz K.