Konzertbericht aus Jena (Musik)
Jung & Young im Volkshaus Jena, 05.03.2011
waren die Sterne am gestrigen Abend, zu dem Thomas Rühmann und Rainer
Rohloff ihr gemeinsames Programm darboten.
Es war ein etwas mulmiges Gefühl in mir, wenn ich an die Musik und an
den riesigen Saal des Volkshauses dachte.
Wir/Ich hatte erst wenige Tage vor dem Auftritt erfahren, welche Musik
die Zwei machen wollten und ich war etwas erstaunt, das doch einige
Besucher so angezogen waren, als ob sie ein Sinfoniekonzert besuchen wollten.
Rühmann erzählte von seinem Leben mit Young. Auch einen Teil seiner
Lebensphilosophie verriet er an diesem Abend. Als Mitinitiator des „Theater
am Rand“ hat er und Rohloff etwas Besonderes, an dem Abend auf die
Bühne gebracht.
Es machte sich ein Gefühl breit, das Schöpfen aus vergangenen Zeiten und
sie bewegten sich thematisch in tiefe Gefilde eines quasi Ursprungs
zurück. Wenn Rühmann so bedacht die Historie der lebenden Ikone Young
wiedergibt, glaubt man mehr als an Erinnerungen. Da flammt und züngelt
es im Hinterstübchen…und es gleitet einem so ein richtiges leises
ehrliches „ach ja“ vorüber.
Rohloff bewies einmal mehr sein meisterhaftes Können mit so einigen
Gitarren im tiefen Einklang zu stehen. „sieh nach vorne spricht der
teufel…denn da vorne ist das licht…“ war einer der Opener zu Gundermanns
Texten und Youngs Musik. „Steinland“, „Revolution Nr. 10“, „Sehnsucht
nach dem Rattenfänger“, „Der siebente Samurai“ und „Alle oder Keiner“
verwoben sich mit Rühmanns Interpretationen zu Kermanis „Buch der von
Neil Young Getöteten“ und dem immer wiederkehrenden Wechselgriff zur
elektrischen- oder Akustikgitarre.
Sie spielten Gundis Lieder mit meist anderen Melodien. Nur wer
textsicher war, konnte diese wiedererkennen.
Der Erste Teil des Konzertes war etwas verhalten, aber nach der Pause
wurden die Erwartungen voll erfüllt.
Spätestens beim „Abschminklied“ (H. E. Wenzel) mit zwei E-Gitarren
gespielt, war klar: Die Jungs woll´ns wissen oder wussten sie das schon
immer? Das Publikum dagegen eher verhalten im großen üppigen Saal des
Jenaer Volkshauses brav applaudierend darein sitzend und aller
Wahrscheinlichkeit das Berieseln von dort vorn gewohnt. Da wünscht ich
mir das Programm in einer anderweitigen lokalen Umgebung gesehen zu
haben…so´ne kleine alte Garage dort vorn aufgebaut…mit Haufen Leuten
drum herum…und dann einfach gelebt – die Mugge – so wie früher – als ´se
alle noch jung & Young waren,wie Rohloff zwischen durch bemerkte, dass
Gundi sich wahrscheinlich im Grab umdrehen würde!
Ein tolles Konzert.
6. März 2011 Anja Köhler, Norbert Schneider
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