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"Braune Kohle" in der Schaltwarte (Gesellschaft)

verfasst von Dieter(R) E-Mail, 04.05.2009, 17:41

Liebe Gemeinde, hier eine kurze Rezension des Theaterstücks "Braune Kohle" im VEB Braunkohle- Kombinat Espenhain am 2. Mai 2009:

Bekannt anwesend waren außer mir Elke Müller und der Freund d. V., Sören Marotz.
Unbekannt anwesend jede Menge nach Kultur und Industrievergangenheit dürstender Mitmenschen. Unter ihnen auch unverkennbar nicht wenige Freunde Gundermannscher Musik.
Es war absolut erlebenswert und als Geheimtipp: Die nächsten Vorstellungen sind am 10. und 25. Mai, eventuell gibt es auch noch Aufführungen im Juni.
Das Gebäude sollte schon in Schutt und Asche liegen aber die ausverkauften Theatervorstellungen bewirkten eine Gnadenfrist bis weiß ich nicht, aber mindestens Ende Juni.

Ablauf:
Nach dem Sammeln im Parterreflur und der freundlichen Aufforderung, noch mal die Toilette aufzusuchen, Männchen und Weibchen getrennt, folgte die Einteilung in Gruppen mit jeweils einem "Führer" und die Ausgabe der Betriebsausweise.
Der "Führer", einstmals auch Brigadier genannt, geleitete uns zu den verschiedenen Stationen des Stückes. In der Kantine empfing uns die Wasserfee und ließ von den zukunftsträchtigen Heil- und Schönheitswässern der Tagebaurestlöcher verkosten. Die Predigt des Pfarrers KHD von der Kanzel "wider das Vergessen" wies uns den Weg über ehemals beleuchtete Hochspannungsalleen vorbei an wild fegenden und bedächtig sinnierenden Helden der Arbeit zur letzten Station.
Die Schaltwarte, Herz und Gehirn des in den 30er Jahren erbauten Kraftwerks.
Dort ging es dann richtig los.
Der meist gesuchte und gut behütete Kriegsgrund, Osama Bin Laden, trat auf.
Natürlich nicht er selbst sondern ein geschickt verkleidetes Double. Er besorgte auch keine AK 47 und RPG 7 um die Werktätigen für die kommenden sozialen Unruhen auszurüsten. Nein, er organisierte trotz Materialknappheit Flaschenöffner zum Tag des Bergmanns und Braunkohlebriketts im original DDR- Einkaufsnetz. Eine reife Leistung, zumal er dazu noch motivierende Reden redete und kryptische Sprüche sprach.
Durch das Geschehen, den ÖKULEI, führte die Sprecherin des Betriebsfunks. Die Älteren werden sich an diese Bestandteile des sozialistischen Arbeitslebens erinnern.
Es gab außer dem Loblied der Arbeit Texte und Lieder von Gundermann, Volksweisen vom MandolinenGitarren- Betriebssingeklub u.V.m. Natürlich alles zum Mitmachen- und singen.

Die beste Variante: Ihr besucht eine der nächsten und letzten Vorstellungen. Garantiert ohne Reue! Und denkt dran, der Sprengmeister befindet sich schon in Lauerstellung um den Platz für die blühenden Landschaften frei zu pusten.

Werde demnächst einige Fotos in die Galerie stellen.

Gruß, Dieter

 

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