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Christine(R)

13.01.2017, 20:55
 

Randgruppencombo in Tübingen (Musik)

Jedes Jahr ein Höhepunkt! Die Randgruppencombo spielte im Landestheater Tübingen, und Gundermanns Seilschaft e.V. zeigte eine Gundi-Mini- Ausstellung für die Besucher, die von diesen sehr gut angenommen wurden. Viele schauten sehr intensiv, standen lange vor den einzelnen Stellwänden. Auch versierte Gundi-Kenner konnten noch Neues entdecken.

Für die Randgruppencombo gab es im großen Saal des Theaters bei beiden Konzerten Standing ovations. Eine Überraschung wartete auf die Fans dieses Jahr am Schlagzeug, eine 17jährige junge Frau aus Tübingen vertrat dort den Drummer Silvan Dähn. Und wie sie das tat, Streß und Aufregung waren ihr nicht anzumerken.Mit stoischer Ruhe und äußerster Konzentration schwang sie die Sticks, auch ein grandioses Solo lieferte sie eiskalt ab.

In Tübingen war der holländische Johan Meijer erstmalig im Publikum und unterstützte Gundermanns Seilschaft e.V. am Infostand. Das Landestheater war wie üblich bis auf den letzten Platz besetzt, sogar die Stehplätze waren wie immer ausverkauft.

Nach dem Konzert freute man sich in Tübingen schon innigst auf das nächste Konzert der Seilschaft im Februar in Hoywoy, und in Berlin, Leipzig und Umgebung machte man sich zum Mitsingen bei den dortigen Randgruppencombo- Konzerten nach Weihnachten bereit. Das Mitsingen muss in Tübingen noch ein wenig geübt werden. Die Texte haben viele Besucher parat, aber der Mut fehlt noch etwas. Auch diese Jahr waren pro Vorstellung wieder ca. 30 Tübinger im Publikum, die Gundi noch gar nicht kannten!

Und übrigens: Es gab auch Konzertbesucher, die Gundis Musik erstmalig im Februar 2016 im Tübinger Sudhaus via Seilschaft-Konzert kennenlernten und jetzt zum Randgruppencombo-Konzert erschienen! Und immer noch gibt es Tübinger Gundi-Fans, die nach Berlin oder Leipzig zum Randgruppencombo-Konzert fahren, weil dort die Atmosphäre so ganz besonders ist!

Noch ein paar Infos zur Ausstellung: Über Gundi gab es 6 Stellwandseiten, die jeweils den einzelnen Lebensabschnitten Gundermanns gewidmet waren. Jede Stellwandseite und damit jeder Lebensabschnitt hatte ein Lied von Gundi im Zentrum,um das sich Zitate aus Zeitungen, Büchern etc und aus den Interviews mit Gundi sowie Fotos reihten. Zum Bsp. stand der Liedtext von "Null acht" (ein echter aber ganz früher Gundermann-Song von 1978) im Mittelpunkt der Stellwand über seine Kindheit.

Die Titel der einzelnen Stellwände waren:
"Drei Tage in der Hosentasche den Colt und bis zum Hals"(Kindheit), "Ganz viel Arbeit für ein Lächeln" (Hoywoy mit der Brigade Feuerstein), "Ende Gelände"(über den Tagebau), "Wir sind eine Randgruppencombo" (Berliner Zeit, u.a. mit der Seilschaft), "Bevor dieser Held auf der harten Welt zu Scherben zerfällt" (über Gundis politische Entwicklung), "Sag, wolltest du nicht noch" (die letzten Jahre). Beim Konzept und teils auch bei der Recherche war der Berliner Gundi-Fan Volker Mathias Grube maßgeblich beteiligt, und mit Texten unterstützte uns auch der Journalist und Dichter Henry-Martin Klemt. So daß die Ausstellung trotz der weiten Entfernung wenigstens ein bißchen doch ein kleines Ost-West-Projekt war. Und noch ist - die Ausstellung kann durchaus nochmal, und auch in Einzelteilen gezeigt werden.

Nicht einfach war für uns das Thema Stasi. Wir wollten es nicht aussparen, da es einfach nicht verschwiegen werden sollte. Aber da wir selbst in der Bundesrepublik aufgewachsen sind, hätten wir uns dazu lieber zurückgehalten. Wir zeigten dann doch wie in der übrigen Ausstellung auch Zitate von Zeitungen und Berichten. Zu unserer Überraschung waren wir irgendwann doch davon überzeugt, daß das Thema Gundi und Stasi in den Medien einseitig behandelt wurde. Wir fanden hauptsächlich Material, Zitate und Berichte, die
verständlicherweise kritisch und sehr kritisch waren.

Aber eigentlich fanden wir keine oder kaum Infos über die Repressalien, denen Gundi selbst vor allem nach Parteiausschluß ausgesetzt war. Er schien dies auch kaum thematisiert zu haben. Im Gespräch mit Conny Gundermann dämmerte uns dann ein Fakt, auf den man eigentlich auch ohne ihre Hilfe durchaus hätte kommen können, nämlich daß die Stasi einfach Gundis Schwachstelle, den Verlust des Vaters, ausnutzte, um ihn zu rekrutieren.

All diese Erkenntnisse während der Recherche haben wir dann doch sehr zentral auf der Stellwand dokumentiert. Mit dem Wunsch für alle kommenden Generationen, dass sie von keinem Staat, weder von links noch von rechts, weder vom eigenen noch von einem fremden Land in diesem Maße für dessen Zwecke missbraucht werden.

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